Mittwoch, 31. Mai 2006

From dusk till...

Der Kontakt zu „Ihr“ war vollkommen abgebrochen. Dennoch habe ich täglich 10-mal in meine Mailbox geschaut ob sie nun eine Mail geschrieben hat oder nicht. Denn wir hatten ja ein „Ende auf Raten“ und ich konnte es nicht so recht glauben, dass es wirklich vorbei war. So verging die Zeit rasend schnell und unaufhaltsam. Ich war desöfteren in Wien unterwegs und hatte mir schon innerlich gewünscht ich hätte SIE irgendwo angetroffen, doch genau das passierte nicht. Und immer mehr schwanden auch meine Gefühle und ich begann mich vollkommen und komplett von ihr zu lösen.

Ein paar Monate später, war ich eigentlich bereit mich auf neue Erfahrungen einzulassen, aber das Motto „Verlieben, nein Danke“ stand trotzdem in dicken Lettern auf mein Gesicht geschrieben. Wahrscheinlich war das auch der Grund warum mich Frauen interessant fanden die eher nur an Sex interessiert waren, als an dem Treueschwur für immer. Und so bin ich dann in meine erste Affäre „danach“ geschlittert und sie hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. So unkompliziert und dennoch voller Lust und Leidenschaft, die so stark brannte, dass ich Gefahr lief mir die Finger zu verbrennen. Denn sie hatte nun mal einen Freund der ihr noch dazu die Wohnung zur Verfügung stellte in der wir es trieben. Doch liebte ich immer schon das Risiko, und das war in dieser Affäre ein ständiger Begleiter.

SIE zu vergessen gelang mir aber trotzdem nicht und im Sommer liefen wir uns bei einem Festival wieder über den Weg. SIE war dort und interessierte sich in erster Linie für vier Herren aus Glasgow, Schottland, die sie während unserer Beziehung noch unspektakulär fand…sowie auch eine gewisse New Wave Formation aus New York...und ein paar andere Bands die ich damals schon kannte. Aber sie musste ja alles immer selber noch mal entdecken um sagen zu können, das sie die Band entdeckt hat und nicht ich. Das war eben unser gemeinsamer Egotrip, ohne den die Sache wahrscheinlich nur eine Woche oder so gelaufen wäre.

Bei diesem Festival hab ich sie also von der Presse Tribüne aus schon erspäht, und jedes Mal revoltierte mein Magen und ich zuckte zusammen. Nein, ich wollte ihr nicht über den Weg laufen, doch der Zufall hat genau das passieren lassen. Denn nachdem besagte Herren aus Glasgow die Bühnen nach einer, in ihren Augen „fulminanten Show“, verlassen hatten, habe ich gesehen das sie in Richtung Ausgang geht und bin dann noch extra eine Halbe Stunde länger im Backstagebereich geblieben. Alles für die Katz…beim rausgehen, rief auf einmal eine bekannte weibliche Stimme meinen Namen, und da stand SIE. Betrunken, und in einem
unwiderstehlichen Outfit das mir immer schon enorm gefallen hat. Und so haben wir fast die ganze Nacht gequatscht und am Morgen ist sie dann nach Hause gefahren und ich hab von ihr fast ein Jahr nichts mehr gehört. Das gab mir schon ein bisschen zu denken, Gedanken die ich mir allerdings in der Affäre weggefickt habe. Und das ist ja auch nicht das schlechteste.

mr gray

Let there be love

I see you standing over there. Ich möchte weinen, schreien, klagen, mich an dich werfen und dich küssen. Ich vermisse dich. Warum bist du aus meinem Leben getreten ohne mir einen triftigen Grund zu nennen, ohne mich zu verletzen? Es frisst mich auf, es zerfetzt mich.
Und wo ist S. überhaupt?

Doch es kommt immer alles anders als man denkt. Ein Freund taucht neben dir auf. Ich kenn ihn noch von damals. Ich mag ihn nicht. Er drückt dir ein Bier in die Hand, ihr stoßt an, lacht. Ich wende meinen Blick ab. Schlucke. Hinter mir taucht mein Rosenkavalier auf, legt seine Arme um meine Mitte. Ich zucke zusammen, fühl mich in seiner Nähe plötzlich unwohl, schiebe sie weg, dreh mich um und schenk ihm ein gequältes Lächeln. Nicht dass J. uns sieht, denke ich und will doch nur von ihm geliebt und berührt werden. Sehne mich zurück in seine Arme und lösche die Gedanken und Gefühle ganz schnell wieder aus meinem Kopf. Ich bin Realist.

Seit dieser einen Nacht in dem Club sind Wochen vergangen. Dieser Typ vom Konzert – übrigens ist E. sein Name, holt mir die Sterne vom Himmel und buhlt wie kein zweiter. Ich mag ihn. Finde ihn sympathisch. Der Sex ist okay um nicht zu sagen sehr gut. Ich fühl mich zu ihm hingezogen. Doch die Wunden sind offen. Wir sind nicht zusammen. Das ist ganz wichtig. Was haben wir? Spaß zusammen und gelegentlich Sex. Das ist doch okay und legitim, oder? Ich weiß es nicht. Es schmerzt noch immer alles. J. hat sich gemeldet. Ich mag dich, stand in der sms. Genau das, wovon jede Frau träumt. Und weiter, mit S. ist es vorbei, denn ich will nur dich. Und ich? Scheiß auf dich J. Ich will, ich kann nicht. Es tut mir leid. So müsste es sein. Ich zögere und schreibe nicht zurück.

Ich tanze bis meine Glieder schmerzen, ich trinke bis ich nicht mehr gerade aus laufen kann, ich schreie bis ich keine Stimme mehr habe. A. sieht mich an, bist du auf Drogen? Nein, am Leben! Ich küsse einen Typen. Später in einem anderen Club küsse ich noch einen, oder waren es drei? Einer wollte mit zu mir, doch das war mir zu viel. Sex im betrunkenen Zustand? Nicht mit mir. Bin ich unwiderstehlich. Es muss wohl so sein. Und warum wollte J. mich dann nicht und hat mich durch diese, nun nicht mehr aktuelle, S. ersetzt?

Ich höre Skunk Anansie und denke an dich, ich frage mich was du machst und ob es dir nun gut geht. Verträumt blicke ich aus dem Fenster. Da sehe ich dich wie du mit einer Frau sprichst. Jung, hübsch, blond. Ah…ich mag dich. Also doch nicht? Schon wieder vergessen?
Das Handy läutet und E. ist dran. E.!!? Warum nicht? Ich hebe ab und warte was kommt….

ms marlen

Sonntag, 21. Mai 2006

Love Divine...

Kann einem belanglosem Popsong, der mir niemals im Leben gefallen würde, soviel Bedeutung zugemessen werden? Wenn man jemanden mag oder liebt, dann kann genau das passieren. Denn „unser“ Lied, ja das hatten wir. Und es war ein absolut belangloser Popsong dessen Name ich gleich gar nicht nennen möchte. Der erste Kuss zu diesem Song, wie romantisch, und es hatte uns beide gefangen genommen, auch wenn es einem Klischee anmutet. Doch der Moment der uns damals verband, kam jedes Mal wieder wenn der Song im Radio lief oder in unseren Playlists. Ein Moment, den man dadurch nicht mehr vergisst, und auch heute wenn ich den Song höre dann denke ich an damals.
So wie dieser Song mich damals durch sie gefangen nahm, so war es ein anderer der unser gemeinsames Ende markierte und dieser prallte auf mich auf der Heimfahrt von Wien. Kurz davor hatten wir uns in einem Club getroffen um noch mal über alles zu reden, oder nein, zu schweigen. Denn sie hat gar nichts mehr gesagt, kein Wort. Der ganze Abend wurde immer mehr zur Farce und es stand uns beiden ins Gesicht geschrieben, dass unser gemeinsames Lebenskapitel sich nun schließt. Genauer erörtert habe ich das ja schon an einer anderen Stelle (link zum artikel).
Nachdem ich sie noch nach Hause brachte, ohne Worte, bin ich dann gleich in Richtung Heimat aufgebrochen, mit Tränen in den Augen die mich nach kurzer Zeit zwangen an die Seite zu fahren um mich ihnen Hinzugeben. Und im Radio lief wieder ein belangloser Popsong. Diesmal von Seal „Love Devine“. Ich habe mir die Seele aus dem Leib geschrieen, und seit damals denke ich an diesen Moment wenn ich diesen Song höre…

mr gray

Speed of Sound

So schnell kann man jemanden vergessen. Hätte ich gar nicht erwartet. Anscheinend war unser Intermezzo dann doch kürzer und weniger intensiv als ich dachte. Dieser eine Song. Was war es noch gleich? Ich weiß es nicht. Irgendwas von Heather Nova glaub ich…erinnert mich immer noch an dich. Doch du bist weg. Damit auch die Musik. Ich hör sie einfach nicht mehr.

Wieder war ich mit A. unterwegs. Ich war seit langem nicht mehr so viel aus und hätte beinahe vergessen, wie gut das Leben schmeckt. Diesmal waren wir in so einem Club. Von außen total heruntergekommen aber innen hat der Laden echt was. Haha, fast so wie du, meinte A., aber bevor J. mit dir oder du mit J. Schluss gemacht hast. Haha, soll ich jetzt auch lachen, A.? Aber du hast schon Recht. Kleine Veränderungen wirken sich oft zu Großen aus.

In derselben Nacht habe ich alle Erinnerungen die noch irgendwie sichtlich da waren, denn die, die in meinem Kopf sind, kann ich doch nicht so von jetzt auf gleich löschen, weggeschmissen. Auch dein super teures Lieblingspolo, in dem du wirklich gut ausgesehen hast, hab ich WEGGESCHMISSEN. Und den Bären den du mir geschenkt hast. Kannst du dich noch erinnern. Das war das zweite Mal das wir uns sahen. Ich hab ihn weggeschmissen. Dann bin ich zufrieden zu Bett gegangen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Träne im Auge. Im Radio lief gerade „Nothing compares to you“, wohl einer der schönesten und traurigsten, aber so unwiderstehlich ehrlichen und aufrichtigen Lovesongs, dass man nicht weiß, warum man weint. Wegen dem Menschen, den man verloren hat oder dem schmerzend-schönen Lied. Und ja, im Moment lässt sich noch nichts mit dir vergleichen, aber das ist nur ein Moment der vorüberzieht.

Der Typ vom Editors Konzert hat auch angerufen. Irgendwie muss er zu meiner Nummer gekommen sein. Er hätte mich einfach nicht mehr aus seinem Kopf bekommen. Jaja, dass sagen sie doch alle. Naja, aber ein kleiner Flirt? Wer hat dagegen schon was einzuwenden. Schließlich braucht das Ego auch wieder mal einen Push und Honig für die Seele ist das allemal. Zudem hab ich schon machohaftere Typen kennen gelernt. Und wer weiß? Vielleicht ist er ja ganz okay. Eines ist jedoch sicher, so hart es auch klingen mag, er ist Mittel zum Zwick. Zum Zweck dich zu vergessen und Balsam für meine Wunden. Und wer weiß. Doch ich glaube, nichts zu wissen, oder zu wissen, dass das ein Selbstbetrug allererster Klasse ist. Doch das ist in dem Moment egal. Also sage ich zu.

Da scheinst du dir ja einen Romantiker geangelt zu haben, ruft A. etwas ironisch. Neidisch, entgegne ich ruppig. Ich kann den Schelm aus ihren Augen leuchten sehn. Aber was wohl mit J. und seiner S. ist? Und überhaupt: A. ist doch nur neidisch, dass ICH die Rosen geschickt bekommen habe und nicht sie. Und die Einladung zum Dinner heute Abend gleich dazu. Hmmm…ob ich da widerstehen kann oder soll?

ms marlen

Sonntag, 30. April 2006

I am free and Single

Single sein macht Spaß, Single sein eröffnet neue Wege und Perspektiven, Singles haben am meisten Sex…Gott..ich hasse es. Monatelang hat es schon nicht mehr geklappt, und trotzdem hat man sich noch daran festgehalten und am Ende steht man alleine da. Gemeinsam einsam war man ja schon. Und man steht trotzdem alleine da, beginnt sich viele Gedanken zu machen ob man selber schuld war, oder der andere oder beide…alles sinnlos und pure Dummheit, man steht schließlich alleine da und muss sein Leben neu ordnen und auf die Reihe bekommen. Vor allem die Gedanken zum Menschen die sich anfühlen als ob er nun tot ist…denn man hat keinen Kontakt mehr und die Nähe und jegliche Gefühle müssen aus einem raus. Verlassen zu werden macht keinen Spaß und auch wenn man sich vormacht das Single sein toll ist etc, ist es doch nur eine Schutzreaktion um nicht an den Menschen zu denken der einem so stark verletzt hat das man im ersten Moment an Suizid denkt und dann kommen die Freunde auf einem zu und wollen einem weis machen das anderer Mütter auch schöne Töchter haben und das SIE ja nicht so gut zu einem war…so ein Blödsinn. Sie haben SIE ja auch nicht gekannt so wie ich SIE gekannt habe…ihre Wärme, Nähe und Zärtlichkeit…das haben sie nicht von ihr mitbekommen. Ich aber schon, und es ist kein Verbrechen zu sagen, dass mir das jetzt unendlich fehlt. Jedenfalls gehen mir die blöden Aussagen meiner Freunde die teilweise noch komplett unerfahren sind in Sachen Beziehungen auf den Geist, das braucht kein Mensch. Und mir ist klar, dass die Zeit alle Wunden heilt, nur hilft mir das im Moment selbst auch nicht unbedingt weiter. Deshalb, Alkohol muss her, in rauen Mengen. Um das Klischee direkt ins Mark zu treffen. „Saufen bis der Notarzt kommt“…das Motto schon am Tag „danach“ oder am selben Abend.

Doch es kam anders. Ganz anders sogar. Hatte ich mir vielleicht alles nur vorgemacht? War sie gar nicht mehr so tief in meinem Herzen…vielleicht waren meine Gefühle schon gänzlich verflogen. All das wird mir immer mehr bewusst. Sie ist ja auch nicht die Antwort auf alle Fragen gewesen, sondern ein Mensch der mit mir einen Abschnitt meines Lebens geht und fertig. Ich hatte niemals vor mein Leben mit ihr zu verbringen, denn das möchte ich mit niemanden. Meine Freunde meinten ich sei doch Beziehungsunfähig, und damit haben sie sogar Recht. Single sein ist doch weit besser, da brauche ich auf niemanden mehr Rücksicht nehmen und niemanden trösten und niemanden zuhören und niemanden umarmen und und und…da bin ich nur ich selbst, bis man die Nächste „findet“ oder man „gefunden“ wird. Und es geht alles von vorne los um nicht mehr die gleichen Fehler zu machen, dafür jede Menge andere. Dann also lieber doch zurück zum Single da sein um andere vor einem zu schützen?

mr gray

Teil eines Ganzen

Endlich bist du weg und damit dein ganzer Müll, den du immer da gelassen hast, der dich umgeben hat. Die Zeit der Trauer ist nun endgültig vorbei und unsere rosa Welt brauch ich nun auch nicht mehr schön zu malen. Schöner als sie in Wirklichkeit war. Du warst und bist nicht so ein Traumtyp wie ich immer dachte. Du bist weg. Ich bin allein. Frei. Frei von allem. Endlich.

Seit ich mich nicht mehr so viel mit dir beschäftige(n) (muss) hab ich mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Mich und mein Leben. Es haben sich so viele neue Wege eröffnet.
Hast du mir jemals Platz für Sport eingeräumt? – Nein, Liebling, dass brauchst du nicht.
Hast du mir jemals Platz zum Reisen eingeräumt? – Nein, Liebling, dass ist unnötig. Daheim ist es ja SOOOOOOOOOOOOO schön.
Hast du mir jemals Platz für meine Freunde eingeräumt? – Nein, Liebling, wir haben und doch schon SOOOOOOOO lange nicht mehr gesehen.
Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen.

Endlich bin ICH Teil der Menge. Der Single-Menschen. Gestern war ich beim Frisör und hab mir endlich den Haarschnitt machen lassen, den du nie mochtest. Und die super sexy Klamotten, bei denen ich von dir NIE bewundernde Blicke, sondern nur Abschätzige, geerntet hätte, hab ich mir jetzt auch gekauft! Überhaupt ist alles neu und viel besser!
Letzte Woche war ich mit einer Studienkollegin A. auf einem Konzert. Editors. Die du nie mochtest. Aber was willst du auch schon mit deiner immergleichen Rock/Pop-Vorliebe? Jedenfalls lernte ich da, in meiner neuen Jeans, einen Typen zum Dahin-Schmelzen kennen. Nicht verlieben, dachte ich mir. Der ist sicher keiner zum Lieben. Außerdem: Liebe? Nein! Spaß? Ja! Wir tanzen wild zu „Munich“ und „Bullets“ und küssen ein bisschen herum. Ging ja schnell und einfacher als ich mir gedacht habe. Bier floss in Strömen, aber das war´s dann auch schon. So schnell möchte ich dann doch keine neue sexuelle Erfahrung. Auch wenn ich mich nur allzu gerne von ihm befriedigen hätte lassen wollen, da WIR ja seit Monaten keinen Sex mehr hatten.

ms marlen

Sonntag, 23. April 2006

Keep the dream alive...

Jetzt sitz´ich hier. Ohne dich. Sonst sind wir immer zusammen hier gesessen. Vielleicht zu oft? Zu selten sicher nicht. War es die Nähe, die unsere Liebe zerstörte? War es die Zeit, die wir zusammen verbrachten und war es der Freiraum, der immer kleiner wurde und letztendlich gar nicht mehr vorhanden war?

Ich versuch mich selbst zu schützen. Vor dir, aber vor allem vor meinen Gefühlen und Gedanken. Meine Hände krallen sich tief in das Rückenfleisch, die Beine drücken immer mehr gegen den Bauch und die Muskulatur verkrampft sich. Ich atme tief ein und mit dem Ausatmen kommt ein tiefer Seufzer gefüllt mit einem Hauch von Trauer und Tränen ans Licht.

Das war unsere Lieblingsserie. Wir haben sie jeden Mittwoch gemeinsam geschaut. Wir haben sie nie verpasst. Und dazu haben wir ein Glas Rotwein getrunken. Du hast auf Bier verzichtet. Wegen mir. Du hast mich in den Arm genommen und deine Lippen haben zärtlich mein Kopfhaar geküsst. Hin und wieder glitt deine Hand über meinen Bauch, meine Schenkel, meine Scheide, meine Brüste. Du hast mich selbst mit den Augen förmlich ausgezogen. Du warst geil auf mich – immer. Doch ich hätte es bemerken müssen, in den letzten Wochen wurde diese Geilheit zunehmend weniger. Selbst die schönste Wäsche erfüllte ihren Zweck nicht. Du kamst immer später nach Hause und gingst gleich, oft ohne ein Wort, zu Bett. Mittwochs saß ich alleine vorm Fernseher und wenn du doch da warst, mich in den Arm nahmst machte sich unglaubliche Kälte breit. Ich hätte es ahnen müssen. Nein, wissen. Wenn dein Handy in meiner Nähe klingelte wurdest du nervös – das war neu, das war sonst nie der Fall. Da lief schon was mit S. Ich hätte es ahnen müssen.

Doch du warst der erste Mann in meinem Leben, denn ich vollkommen vertraute. Ich hätte alles für dich getan. Ich konnte mir vorstellen, mein Leben mit dir zu verbringen. Du hattest hochtrabende Pläne und ich keinen Platz. Ich hätte alles für dich aufgegeben und geopfert. Macht so was Sinn? S. hat mich einige Male davor gewarnt. S. war es auch, die meinte du wärst auf Dauer nicht gut für mich und ich würde mich selbst ruinieren. S. war es, die dich eigentlich angesprochen hat, die dich von Anfang an wollte. Doch du, du hattest nur Augen für mich. Irgendwie hat sie es aber doch geschafft, dich zu bekommen. Sie wird sehen was sie davon hat. Du saugst die Menschen um dich herum förmlich aus. Auch deine „Freunde“. Mich wundert nicht, das sie ohne nicht losziehen. Du warst immer egoistisch, auf dich fixiert. Niemand war dir gut genug, niemand konnte dir was recht machen. Nun soll sich S. mit dir herumschlagen. Bis es ihr so dreckig geht wie mir. Dann wenn sie leer und verbraucht, blutend durch die Gegend läuft wird sie sich an ihre Worte und an meine Erlebnisse zurückerinnern. Und du? Du ziehst lechzend zur nächsten weiter…

ms marlen

Es geht voran…oder?

Das ich ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorgezogen hätte, ist keine Frage, doch leider kommt es nicht immer so wie man(n) es sich denkt. Und deshalb kam es zum endgültigen „Aus“ und somit auch zum Abbruch jeglichen Kontakts. Ich halte das ohnehin eher so, also dass ich den Kontakt nach einer Beziehung vorläufig komplett abbreche und mich auf andere Dinge konzentriere. Dem Menschen, den man kurz davor noch so nah war, verbannt man dann aus seinem Leben um dieses für neue Menschen zu öffnen. Ein gutes Hilfsmittel um nicht ewig nachtrauern zu müssen. In meinem Fall konnte ich vor allem durch Arbeit, die ich mir selber auferlegt hatte, die Gedanken an sie und an unsere schöne Zeit unterdrücken. Zudem hatte ich viel Zeit mich meiner, in den Jahren davor aufgebauten Freundschaften zu widmen, die leider über die Dauer der Beziehung teilweise versiegt waren. Und das ist auch verständlich, denn ich hatte kaum Zeit sie zu pflegen und in Schuss zu halten, war ich doch nur mit IHR beschäftigt…ob sie nun da war oder nicht. SIE bestimmte mein Leben, mein Denken, mein Handeln, mein Tun. Diese absolute Fixierung auf einen Menschen, hat, man glaubt es kaum, auch eine positive Seite. Nämlich, dass man, sobald man erkannt hat, was man falsch gemacht hat, nie wieder so sein möchte. Auch wenn ein Rückfall in das alte Modell nicht ausgeschlossen werden darf und leider dann doch gelegentlich passieren kann. Diese Art von Selbsterkenntnis hilft einem dann enorm, doch bevor man überhaupt wieder in diese Lage kommt, also die einer Beziehung zu einem Menschen den man mag, muss man einmal den Frust der vom Vorangegangenen bleib, wegvögeln. Falls dies überhaupt geht. Denn soviel Sex mit verschiednen Partnern hatte ich nicht einmal vor der in den Texten behandelten Beziehung. Warum man das also macht sei dahingestellt. Das kann ich auch nicht sagen. Denn die reine Triebbefriedigung kann ich auch ohne Partner erreichen. Und die „ach so“ typischen klischeebehafteten Aussagen in diversen Beziehungskolumnen etc, die einem weiß machen wollen, dass man eigentlich eh nur auf der Suche ist und deshalb so viele verschiedne Partner hat, sind auch absoluter Schwachsinn. Vielleicht versucht man sich einfach in einen Zustand der Bewusstlosigkeit zu vögeln....

One Nite Stands und Affären hatte ich also damals. Frauen dabei kennen zulernen war nicht möglich. Emotionale Tiefe zu spüren schon gar nicht, dennoch waren alle Sexpartner in dem selben Zustand wie ich…sie waren die, die verlassen wurden und suchten die selben Dinge wie ich es auch tat. Das wichtigste Prinzip auf beiden Seiten: VERLIEBEN VERBOTEN! Sobald es allerdings passierte, haben sich die Wege getrennt. Ohne Widerrede!
Tja, ich möchte jetzt ja sagen können, dass es mal passiert ist, doch war anscheinend alleine diese Abmachung ein Grund dafür, dass es nie passiert ist. Denn unbewusst weiß man ja, dass man es nicht darf und schaltet dadurch alle Gefühle ab.

In der Arbeit, wie gesagt, habe ich meine Zukunft gesehen. Und Frauen gab es hin und wider, nur sie waren kein fixer Bestandteil meines Lebens…ich war also nicht auf der Suche, sondern nahm das an was sich mir anbot…was insgesamt zu einer glücklichen Einsamkeit führte die irgendwann in einer Art Depression mündete. Denn zu oft habe ich in intimen Momenten an die Verflossene gedacht, an ihre Eigenheiten, die es ausmachten, sie so gern zu haben das mir andere Frauen vollkommen egal waren und gerade diese Gedanken plagten mich allzu oft. Und abseits davon stellte ich auch noch die irrsinnigsten Vergleiche an, die alles in allem nichts brachten, aber leider konnte ich einfach nicht anders.

mr gray

Montag, 20. März 2006

Willkommen...

... mr gray und ms marlen plaudern direkt und ohne sich ein blatt vor den mund zu nehmen aus dem nähkästchen. ansichten über beziehungen, liebe, sex und schluss-machen. garantiert frisch und ohne ablaufdatum!

Info am Rande, der Blog befindet sich derzeit im Aufbau, mehr Rubriken&Stories folgen! So stay tuned;)

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